Die Geschichte des Schenkens zu Weihnachten: Eine Reise durch die Jahrhunderte
Das Weihnachtsgeschenk

Das Schenken zu Weihnachten ist eine uralte Tradition, die in vielen Kulturen auf der ganzen Welt tief verwurzelt ist. Doch wo hat dieser Brauch seinen Ursprung, und wie hat sich das Schenken im Laufe der Jahrhunderte entwickelt? In diesem Artikel begeben wir uns auf eine Zeitreise, um die Geschichte und Bedeutung des weihnachtlichen Schenkens näher zu beleuchten.
Die Ursprünge des Schenkens: Von den Römern bis zu den Heiligen Drei Königen
Die Wurzeln des Weihnachtsgeschenks liegen in der Antike. Bereits die Römer feierten im Dezember die Saturnalien, ein Fest zu Ehren des Gottes Saturn, bei dem symbolische Gaben wie kleine Tonfiguren und Kerzen ausgetauscht wurden. Diese Tradition könnte als eine der ersten Formen des Geschenkaustauschs angesehen werden.
Mit der Christianisierung Europas erhielt das Schenken jedoch eine tiefere Bedeutung. Im 4. Jahrhundert wurde der 6. Dezember als Gedenktag des Heiligen Nikolaus eingeführt, einem Bischof, der für seine Großzügigkeit bekannt war. Der Brauch, Kindern an diesem Tag Geschenke zu überbringen, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer festen weihnachtlichen Tradition.
Im Mittelalter verschmolzen heidnische Bräuche mit christlichen Festen. Die Geburt Jesu rückte in den Mittelpunkt des Weihnachtsfests, und das Schenken orientierte sich zunehmend an der biblischen Geschichte der Heiligen Drei Könige, die dem neugeborenen Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe darbrachten. Diese Gaben standen symbolisch für das Geben zu Weihnachten und prägten die Schenktradition in Europa.
Vom Handgemachten zum Konsumgut: Das Schenken im Wandel der Zeit
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Art des Schenkens stark verändert. In den frühen Zeiten standen handgefertigte, oft bescheidene Geschenke im Vordergrund, die Liebe und Fürsorge symbolisierten. Doch im 19. Jahrhundert, mit dem Beginn der industriellen Revolution, nahm der Brauch eine neue Wendung. Dank der Massenproduktion wurde es immer einfacher, käuflich erworbene Geschenke zu machen – eine Entwicklung, die die Entstehung der modernen Konsumgesellschaft begleitete.
Der Weihnachtsmann, wie wir ihn heute kennen, wurde im 19. Jahrhundert durch den US-amerikanischen Schriftsteller Clement Clarke Moore und den Illustrator Thomas Nast populär. Diese Figur, die auf dem Heiligen Nikolaus basiert, half dabei, den Geschenketausch weltweit im kulturellen Bewusstsein zu verankern.
Weihnachten weltweit: Schenken in verschiedenen Kulturen
Der Brauch des Schenkens hat sich in unterschiedlichen Kulturen auf eigene Weise entwickelt. In Nordeuropa wurden lange Zeit vor allem nützliche Geschenke wie Kleidung oder Lebensmittel verschenkt. Erst im 20. Jahrhundert kamen Konsumgüter in Mode. In England und den USA ist die Tradition des „Christmas Stocking“ weit verbreitet: Kleine Geschenke werden in Strümpfen versteckt, die über dem Kamin hängen.
In Spanien und Lateinamerika bringen traditionell die Heiligen Drei Könige am 6. Januar, dem Dreikönigstag, die Geschenke. Diese Tradition zeigt die starke Bindung an die religiöse Bedeutung der Weihnachtszeit und erinnert an die biblische Geschichte.
Die beliebtesten Weihnachtsgeschenke heute
Die Auswahl an Weihnachtsgeschenken ist heutzutage so vielfältig wie nie zuvor. Für Eltern stehen persönliche Geschenke wie Fotobücher oder Wellness-Gutscheine hoch im Kurs. Großeltern freuen sich besonders über handgemachte Geschenke oder Erlebnisgeschenke wie ein gemeinsames Abendessen. Bei Kindern sind neben klassischen Spielsachen wie Lego und Brettspielen vor allem technische Geräte wie Tablets und Spielkonsolen gefragt.
Nachhaltig schenken: Bewusste Alternativen für ein umweltfreundliches Weihnachten
Angesichts von Klimawandel und wachsendem Umweltbewusstsein gewinnen nachhaltige Geschenkideen immer mehr an Bedeutung. Hier einige Tipps, wie man bewusst und umweltfreundlich schenken kann:
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Erlebnisse statt Dinge: Gemeinsame Aktivitäten wie ein Theaterbesuch oder ein Kochkurs schaffen Erinnerungen und reduzieren den materiellen Konsum.
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Selbstgemachte Geschenke: Ob Marmelade, Seifen oder Strickwaren – handgemachte Geschenke sind persönlich und umweltfreundlich.
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Qualität statt Quantität: Hochwertige, langlebige Produkte haben eine längere Lebensdauer und schonen die Ressourcen.
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Second-Hand-Schätze: Flohmärkte und Second-Hand-Läden bieten oft gut erhaltene, schöne Artikel, die genauso viel Freude bereiten wie neue.
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Nachhaltig verpacken: Stoffbeutel, recyceltes Papier oder alte Zeitungspapierseiten sind umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichem Geschenkpapier.
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Spenden statt schenken: Eine Spende im Namen des Beschenkten ist eine sinnvolle Geste, die Freude und Hilfe zugleich bringt.
Das Schenken als Ausdruck von Liebe und Dankbarkeit
Die Geschichte des Schenkens zu Weihnachten zeigt, wie sich ein alter Brauch über Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Von einfachen Gaben in der Antike bis zu modernen Konsumgütern – das Schenken ist ein fester Bestandteil des Weihnachtsfestes. Dennoch bleibt die Freude am Geben der Kern dieser Tradition. Mit bewussten Entscheidungen können wir auch in der heutigen Zeit dafür sorgen, dass Weihnachten nicht nur ein Fest der Geschenke, sondern vor allem ein Fest der Liebe bleibt.