Sicher zur Schule – ein guter Weg beginnt zu Hause
Wie Kinder den Schulweg meistern und Eltern sie stärken können Schulweg
Der Schulbeginn ist ein großer Schritt – besonders für Kinder, die zum ersten Mal allein unterwegs sind. Für viele Alleinerziehende ist er aber auch ein organisatorischer Kraftakt: Wie komme ich pünktlich zur Arbeit, während mein Kind sicher in die Schule gelangt? Und wie lernt es, sich im Straßenverkehr zurechtzufinden, wenn ich nicht jeden Tag dabei sein kann?
Ein sicherer Schulweg ist mehr als eine Strecke zwischen Zuhause und Schule. Er ist ein Ort des Lernens, der Selbstständigkeit und manchmal auch ein erster Raum für kleine Abenteuer. Damit Kinder ihn mit Zuversicht gehen können, brauchen sie Zeit, Übung – und das Gefühl, ihren Eltern vertrauen zu können.
Gerade wenn der Alltag ohnehin voll ist, kann es helfen, schon Wochen vor dem Schulstart gemeinsam zu überlegen: Welcher Weg ist sicher? Wo gibt es Ampeln oder Zebrastreifen? Welche Stellen könnten schwierig sein?
Es muss nicht perfekt sein – wichtig ist, dass ihr euch Zeit nehmt. Geht die Strecke mehrmals zusammen ab, zu verschiedenen Tageszeiten, mal langsam, mal mit leichtem Zeitdruck. Lasst euer Kind erzählen, was es sieht, worauf es achtet. Und wenn es Fragen stellt, nutzt sie als Gesprächsanlass: Warum halten Autos manchmal nicht an? Woran erkenne ich, dass ich gesehen werde?
Mit jedem gemeinsamen Schulweg wächst nicht nur das Vertrauen des Kindes in sich selbst, sondern auch das Ihre in Ihr Kind.
Ein Schulwegtraining funktioniert nicht über Nacht. Kinder lernen durch Wiederholung, durch eigenes Tun – und durch das Gefühl, dass jemand an sie glaubt.
Vielleicht beginnen Sie damit, das letzte Stück zur Schule allein laufen zu lassen. Oder Sie verabreden sich mit einem anderen Kind, das denselben Weg hat. Auch ein "Laufbus", bei dem Kinder sich unterwegs verabreden und gemeinsam gehen, kann helfen, Sicherheit aufzubauen – für Kinder wie für Eltern.
Der Weg zur Schule darf sich verändern. Wenn Ihr Kind sicherer wird, können Sie sich Stück für Stück zurückziehen. Wichtig ist: Es soll nicht allein gelassen, sondern begleitet werden – genau im richtigen Maß.
In den bundesweiten Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ wird jedes Jahr im September darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig dieser Weg für Kinder ist – nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Entwicklung.
Zu Fuß zu gehen stärkt Orientierungssinn, Körperwahrnehmung und Konzentration. Kinder kommen wacher im Unterricht an, haben mehr Bewegung und sammeln wichtige Erfahrungen in der realen Welt. Und nicht zuletzt: Wer zu Fuß geht, schont die Umwelt und reduziert den Autoverkehr vor der Schule.
Viele Schulen in Sachsen beteiligen sich an den Aktionstagen – mit Stempelheften, Laufgruppen oder Verkehrsspielen. Vielleicht auch Ihre?
Kinder spüren sehr genau, ob wir ihnen etwas zutrauen. Der Schulweg ist eine gute Gelegenheit, genau das zu zeigen – und sie gleichzeitig zu stärken.
Dazu gehören:
- klare Vereinbarungen, wie der Weg aussieht
- das Wissen, wie man reagiert, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert
- und das Gefühl: „Ich kann das – und wenn nicht, frag ich bei Mama oder Papa nach.“
Sicherheit entsteht nicht nur durch Regeln und Ampeln, sondern durch Vertrauen. Und manchmal ist ein kurzer, wertschätzender Satz wie „Ich bin stolz auf dich“ der wichtigste Begleiter auf dem Schulweg.
Sie möchten mehr erfahren?
Auf www.zu-fuss-zur-schule.de (externer Link) finden Sie viele Anregungen und Aktionen für Kinder, Eltern und Schulen.
Auf den Seiten der Deutschen Verkehrswacht e.V. (DVW) gibt es wertvolle Tipps zum Schulwegtraining und kindgerechte Materialien.
Hier gleich die Direktlinks:
Verkehrswacht - Schulwegtraining (externer Link)
Campus der Deutschen Verkehrswacht e.V. (externer Link)
